ZUSAMMENFASSUNG
Sexuell übertragbare Infektionen (STI) können Symptome einer rheumatologischen Erkrankung
imitieren oder das Auftreten einer solchen begünstigen. Insbesondere chronisch verlaufende
Erkrankungen wie HIV oder Syphilis stellen den Kliniker aufgrund der mannigfaltigen
Symptomkomplexe vor große Herausforderungen. Andere sexuell übertragbare Erreger wie
Chlamydien oder Gonokokken können ebenfalls autoimmunologische Inflammationsreaktionen
oder akute septische Arthritiden hervorrufen. Vor Einleitung einer immunmodulierenden
Therapie sollte daher eine Abklärung hinsichtlich sexuell übertragbarer Infektionen
in Betracht gezogen werden. Dies gilt insbesondere bei jüngeren, sexuell aktiven Patient*innen
oder Patientengruppen mit Risikoverhalten (z. B. MSM, Sex-Arbeiter*innen). Bei Nachweis
einer STI sollte stets ein Screening auf mögliche Co-Infektionen mit weiteren STI
erfolgen.
ABSTRACT
Sexually transmitted infections (STI) can mimic symptoms or promote the development
of rheumatological diseases. Especially the variety of symptoms in the context of
HIV infection or syphilis pose a challenge to clinicians. Other sexually transmitted
pathogens like chlamydia or gonococci can also induce autoimmunological inflammatory
disorders or cause acute septic arthritis. Before initiation of treatment with immunomodulatory
agents, testing for possible sexually transmitted infections should be considered,
especially in patients, who are sexually active or at risk for STIs (MSM, commercial
sex workers). If a STI is diagnosed, screening for possible co-infections with other
STIs is recommended.
Schlüsselwörter
HIV - Syphilis - STI - Autoimmunerkrankungen
Keywords
HIV - Syphilis - STI - autoimmune diseases